Die keltischen Jahreskreisfeste – Im Rhythmus der Natur leben

In einer Zeit, in der viele von uns den Kontakt zur Natur und zu ihren natürlichen Zyklen verloren haben, kann der Blick in alte Traditionen unglaublich heilsam sein. Die keltischen Jahreskreisfeste erinnern uns daran, dass alles im Leben in Kreisläufen verläuft – Licht und Dunkel, Werden und Vergehen, Loslassen und Neubeginn.

Warum gibt es so viele Jahreskreisfeste?

Die Kelten lebten eng mit den natürlichen Rhythmen der Erde verbunden. Für sie war jeder Wandel im Jahreslauf von Bedeutung – und so teilten sie das Jahr in acht Feste ein. Diese acht Punkte markieren die Übergänge zwischen den großen Jahreszeiten und die Zwischenzeiten, in denen die Energie besonders spürbar ist.

Vier dieser Feste sind Sonnenfeste – sie orientieren sich an astronomischen Ereignissen:

  • Yule (Wintersonnenwende)

  • Ostara (Frühlingstagundnachtgleiche)

  • Litha (Sommersonnenwende)

  • Mabon (Herbsttagundnachtgleiche)

Die anderen vier sind Mond- oder Feuerfeste, tief verwurzelt in keltisch-spirituellen Traditionen:

  • Imbolc (Anfang Februar)

  • Beltane (Anfang Mai)

  • Lughnasadh (Anfang August)

  • Samhain (Ende Oktober/Anfang November)

Gemeinsam bilden sie den sogenannten Jahreskreis – ein symbolischer Kompass, der uns hilft, die Qualitäten jeder Jahreszeit bewusst zu erleben.

Die acht Feste im Überblick

1. Samhain – Das spirituelle Neujahr (31. Oktober / 1. November)

Samhain markiert das Ende des alten Jahres und den Beginn des neuen. Es ist die Zeit, in der die Schleier zwischen den Welten dünn werden und die Verbindung zu den Ahnen besonders stark ist.
Themen: Loslassen, Ahnenarbeit, Innenschau, Transformation
Rituale: Kerzen für Verstorbene anzünden, Räuchern, Meditation, Reflexion

2. Yule – Wintersonnenwende (21. Dezember)

Die längste Nacht des Jahres – und die Wiedergeburt des Lichts. Ab diesem Tag werden die Tage wieder länger.
Themen: Hoffnung, Neubeginn, Licht in der Dunkelheit
Rituale: Kerzenrituale, Tannen- oder Mistelzweige, Dankbarkeit für das Licht

3. Imbolc – Das Fest des Neubeginns (1. / 2. Februar)

Imbolc ehrt die jungfräuliche Göttin Brigid und das Erwachen der Natur. Das Licht kehrt sichtbar zurück.
Themen: Reinigung, Inspiration, Vorbereitung
Rituale: Hausräucherungen, Vision Boards, Kerzen entzünden

4. Ostara – Frühlingstagundnachtgleiche (20. / 21. März)

Tag und Nacht sind gleich lang – ein Symbol für Balance. Es ist die Zeit des Erwachens und der ersten Blüte.
Themen: Gleichgewicht, Neubeginn, Fruchtbarkeit
Rituale: Samen säen, Rituale im Freien, Blumen auf den Altar stellen

5. Beltane – Das Fest der Lebensfreude (30. April / 1. Mai)

Beltane steht für pure Lebenslust und die Vereinigung der männlichen und weiblichen Energien.
Themen: Liebe, Fruchtbarkeit, Lebenskraft
Rituale: Feuerfeste, Tanzen, Feiern, Blumenschmuck

6. Litha – Sommersonnenwende (21. Juni)

Der längste Tag des Jahres, an dem die Sonne ihre volle Kraft erreicht. Danach beginnt die Zeit des langsamen Rückzugs.
Themen: Dankbarkeit, Fülle, Kraft
Rituale: Sonnenaufgangsrituale, Feuerfeste, Wunschzettel verbrennen

7. Lughnasadh – Das Erntefest (1. August)

Das erste große Erntefest. Es ehrt die Fülle, aber auch die Vergänglichkeit.
Themen: Dankbarkeit, Teilen, Loslassen
Rituale: Brot backen, Erntedank-Altäre, Naturspaziergänge

8. Mabon – Herbsttagundnachtgleiche (21. / 22. September)

Wieder sind Tag und Nacht gleich lang – und die Natur zeigt sich in voller Reife.
Themen: Dankbarkeit, Balance, Erntebilanz
Rituale: Dankbarkeitslisten, Erntefeste, Räuchern mit Herbstkräutern

Wie du die Feste heute feiern kannst

Du musst kein großes Ritual durchführen, um dich mit der Energie der Jahreskreisfeste zu verbinden. Schon kleine Gesten können eine tiefe Wirkung haben:

  • Stelle eine Kerze auf und widme sie der jeweiligen Jahresqualität.

  • Sammle Naturmaterialien passend zur Jahreszeit (Blätter, Zweige, Blüten).

  • Schreibe deine Gedanken, Wünsche oder Erkenntnisse auf.

  • Feiere im kleinen Kreis – oder ganz für dich allein in Stille.

Wichtig ist nicht, alles „richtig“ zu machen, sondern bewusst zu erleben, was gerade in der Natur – und in dir – geschieht.

Warum mich die Jahreskreisfeste so faszinieren

Seit ich mich intensiver mit den keltischen Jahreskreisfesten beschäftige, hat sich mein Blick auf die Natur – und auf mich selbst – verändert. Jedes Fest trägt eine ganz eigene Energie in sich: mal still und tief wie Samhain, mal kraftvoll und leuchtend wie Beltane. Es sind Momente, die uns einladen, innezuhalten, bewusst wahrzunehmen und uns mit dem natürlichen Rhythmus des Lebens zu verbinden.

Was mich besonders fasziniert, ist, wie zeitlos diese Feste sind. Obwohl sie aus einer längst vergangenen Kultur stammen, passen ihre Botschaften erstaunlich gut in unsere moderne Welt. Sie erinnern uns daran, dass alles seine Zeit hat – das Wachsen, das Reifen, das Loslassen. Und dass es in Ordnung ist, nicht immer „on“ zu sein, sondern sich auch bewusst in die Dunkelheit, in die Ruhe, zurückzuziehen.

Verbindung zu RINGANA und der Natur

Für mich haben die Jahreskreisfeste auch viel mit RINGANA zu tun – denn beide stehen für Bewusstsein, Natürlichkeit und Kreisläufe. Die Produkte von RINGANA entstehen im Einklang mit der Natur, aus frischen Inhaltsstoffen, die im Moment ihrer höchsten Wirksamkeit verarbeitet werden. Genau wie die Natur im Jahreskreis hat auch RINGANA diesen Rhythmus des Werdens und Vergehens in seiner Philosophie verankert: Nichts bleibt stehen, alles entwickelt sich weiter.

Während ich die Jahresfeste feiere, merke ich, wie sehr sich dieser Gedanke in meinem Alltag widerspiegelt – sei es durch meine Pflegerituale, durch das bewusste Achten auf meinen Körper oder durch kleine Momente der Achtsamkeit.

Meine Workbooks zu den Jahresfesten

Aus dieser Faszination heraus ist eine neue Idee entstanden: Eine Workbook-Reihe zu den keltischen Jahreskreisfesten.
Jedes Workbook widmet sich einem bestimmten Fest und begleitet dich mit Reflexionsfragen, Ritualideen und achtsamen Impulsen durch diese besondere Zeit.

Mit Sidheyra, meinem Begleiter für Samhain, das Fest des Loslassens und Neubeginns, hat diese Reihe ihren Anfang genommen. Es folgte Solenya, das Workbook für Yule, das Fest des wiederkehrenden Lichts und der Hoffnung. Weitere Workbooks zu den kommenden Jahresfesten sind bereits in Arbeit – alle geschaffen, um dich mit der Natur zu verbinden, die Zyklen des Lebens bewusster zu erleben und dich immer wieder verblüffend auf dich selbst zurückzuführen.

Du findest die Workbooks unter der Rubrik f•rituals auf meiner Website

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